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Tantrischer Sex: Intimität neu erleben

  • Autorenbild: Sandra Sauter
    Sandra Sauter
  • 1. Aug.
  • 9 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Okt.


Zwei Hände die sich berühren

An was denkst du, wenn dir tantrischer Sex in den Sinn kommt? An stundenlang andauernde Ekstase, die nur wenigen Auserwählten zuteil wird?


An eine sexuelle Praktik, die primär gelenkigen Yogis und Yoginis und spirituellen Meistern vorbehalten ist?


Ich kann dich beruhigen: Tantrischer Sex ist keine Geheimwissenschaft – sondern etwas, das jeder Mensch erleben kann, der bereit ist, sich mit Neugier und offenem Herzen einzulassen.


Alles, was du brauchst, ist Neugier, Offenheit und ein Gegenüber, das bereit ist, sich auf diese besondere Form der Verbindung einzulassen.


Inhaltsverzeichnis



Tantrischer Sex – was steckt wirklich dahinter?


Im Westen denken viele bei Tantra in erster Linie an Sexualität. Und ja – körperliche Vereinigung kann Teil davon sein. Aber Tantra ist viel mehr: Es ist eine Lebenshaltung, eine Einladung zu bewusster Präsenz und gelebter Verbindung – mit dir selbst, deinem Gegenüber und dem Leben.


Tantra vereint Spiritualität und Körperlichkeit, Licht und Schatten, Hingabe und Kraft. Es bringt dich in Kontakt mit deinen männlichen und weiblichen Anteilen – ganz gleich, welchem Geschlecht du dich zuordnest.


Die Verbindung von Sexualität und Spiritualität


Im tantrischen Kontext ist Sexualität keine Leistung, sondern ein Tor zur inneren Wahrheit. Tantrischer Sex kann dabei helfen, den eigenen Körper als Quelle von Energie, Lust und Verbindung zu erfahren – jenseits von Zielorientierung oder Erwartungen.


Tantra lehrt uns, in jedem Menschen – und in jeder Erfahrung – das Göttliche zu erkennen. Das mag zunächst ungewohnt klingen, aber letztlich geht es um eine tiefe Qualität von Bewusstheit und Herzenspräsenz.


Was tantrischer Sex wirklich ist


Tantrischer Sex ist keine Technik. Es ist eine Haltung, ein Raum, eine Qualität der Begegnung.

Die körperliche Vereinigung wird im Tantra als heiliger Akt gesehen – nicht aus religiösen Gründen, sondern weil sie das Potenzial hat, uns für einen Moment aus dem Ego zu heben. Zeit und Gedanken verlieren ihre Bedeutung, wenn zwei Menschen sich wirklich begegnen.


Ein Orgasmus kann – muss aber nicht – Teil davon sein. Viel wichtiger ist, was dazwischen geschieht: die Blicke, die Berührung, der Atem, das Lauschen, das gemeinsame Schwingen.


Für wen ist tantrischer Sex geeignet?


Tantrischer Sex ist nicht nur für langjährige Paare oder Menschen mit viel Erfahrung geeignet. Im Gegenteil – oft sind es gerade die, die sich nach echter Nähe sehnen, die in dieser Praxis Heilung und Verbindung finden.


Tantrischer Sex ist besonders nährend für:


• Paare, die sich entfremdet fühlen und sich neu begegnen möchten

• Menschen, die Lust neu spüren oder tiefer erleben wollen

• Hochsensible Personen, die sich nach achtsamer Berührung sehnen

• Neugierige, die Sexualität nicht als Leistung, sondern als Weg begreifen


Tantrischer Sex im Alltag: 5 Impulse für mehr Nähe


Tantrischer Sex ist nicht kompliziert. Aber er braucht Bewusstsein, Präsenz und manchmal ein wenig Mut, neue Wege zu gehen.


Hier findest du 5 Impulse, wie du tantrischen Sex in dein Leben bringen kannst:


1: Gib deiner Sexualität Raum – bewusst und geplant


Im Alltag verlieren wir oft das, was uns eigentlich verbindet: Berührung, Zärtlichkeit, sinnliche Nähe.


Wenn dir deine Beziehung wichtig ist, plane Zeiträume für intime Begegnung bewusst ein – nicht als Pflicht, sondern als Geschenk. Tragt euch gemeinsame Zeit genauso selbstverständlich in den Kalender ein wie einen Arzttermin oder ein wichtiges Meeting.


Oft beginnt der Zauber tantrischer Sexualität nicht mit einer Berührung – sondern mit der Entscheidung, einander wirklich Raum zu schenken. Wenn ihr euch bewusst Zeit nehmt für Nähe, dann lasst den Druck los, dass etwas „passieren“ muss.


Tantrischer Sex braucht keine Penetration, kein Ziel, kein bestimmtes Ergebnis. Vielleicht haltet ihr euch einfach nur. Vielleicht liegt ihr nebeneinander und atmet gemeinsam. Vielleicht teilt ihr ein stilles Lächeln oder ein Gespräch, das euch öffnet. Und vielleicht wird es auch lustvoll, wild, ekstatisch.


Überlasst es dem Zauber des Moments, was passiert. Es geht nicht darum, Erwartungen zu erfüllen, sondern darum, euch in der Tiefe zu begegnen – genauso, so wie ihr gerade seid.


2: Gestaltet einen Raum, der euch einlädt


Vielleicht hast du im Urlaub schon einmal einen Tempel betreten – einen Ort, an dem du sofort die besondere Atmosphäre gespürt hast. Eine spürbare Stille, eine Präsenz, ein Raum, der dich eingeladen hat, zur Ruhe zu kommen.


Genau so einen Ort könnt ihr euch auch zu Hause erschaffen – einen geschützten Rahmen, in dem ihr euch ganz eurer Verbindung widmet. Das muss kein spezieller Raum sein. Ein liebevoll gestaltetes Schlafzimmer reicht völlig aus, solange es frei von Ablenkungen ist.


Dimmt das Licht, zündet Kerzen an, lasst sanfte Musik laufen und schafft mit ätherischen Ölen, Tüchern oder kleinen Ritualgegenständen eine Atmosphäre, in der ihr euch wohl und sicher fühlt.


Viel entscheidender als Größe oder Einrichtung ist die Energie, mit der ihr diesen Raum betretet. Nehmt euch Zeit für ein bewusstes Ankommen – vielleicht duscht ihr vorher, zieht euch etwas Schönes an oder legt eure Handys beiseite.


Wenn es sich für euch stimmig anfühlt, könnt ihr auch einen kleinen Altar gestalten – mit Symbolen, die für euch Bedeutung haben: Schöne Steine, Federn, Blumen, persönliche Gegenstände oder auch sinnliches Spielzeug. Euer Raum darf sich wie ein Tempel anfühlen – nicht, weil er perfekt ist, sondern weil ihr ihm Bedeutung gebt.


3: Trefft euch mit einer gemeinsamen Absicht


Bevor ihr euch auf körperlicher Ebene begegnet, nehmt euch einen Moment, um innerlich wirklich bei euch anzukommen. Tantrischer Sex lebt nicht davon, was ihr tut, sondern wie ihr euch begegnet – mit welchem Bewusstsein, welcher inneren Haltung und welcher Präsenz.


Dieses kleine Einstimmungsritual hilft euch, euch aufeinander einzuschwingen – ganz ohne Druck oder Erwartung. Es braucht keine komplizierten Techniken – nur ein wenig Zeit, Achtsamkeit und den Wunsch, euch ehrlich zu zeigen.


1. Ankommen im Raum

Betretet euren Raum ganz bewusst. Vielleicht möchtet ihr einen Moment in Stille stehen bleiben – barfuß, mit Blickkontakt, ohne Worte. Spürt den Boden unter euch, den Duft im Raum, die besondere Stimmung.


2. Augen schließen & atmen

Setzt euch einander gegenüber, schließt die Augen und atmet einige Minuten gemeinsam. Spürt euren Körper, ohne etwas zu verändern. Jeder Atemzug bringt euch mehr zu euch – und zueinander.


3. Eine einfache Frage

Wenn ihr möchtet, öffnet nun die Augen und stellt euch eine Frage: Was wünsche ich mir heute in unserer Begegnung – körperlich, emotional oder seelisch? Ihr könnt die Antwort aussprechen oder sie einfach im Herzen tragen.


4. Berührung als Einladung

Legt zum Abschluss eine Hand auf das Herz des anderen – und lasst die Stille für sich wirken. Es braucht keine Worte, nur eure Präsenz


Indem ihr euch auf diese Weise begegnet, entsteht ein Raum, in dem alles da sein darf. Bleibt wach und einfühlsam, wenn dein Gegenüber von seinen oder ihren Wünschen erzählt. Versuche, nicht mit dem Verstand, sondern mit dem Herzen zu lauschen.


Denn wenn wir nicht ganz im Moment sind, schleichen sich schnell Erwartungen oder alte Muster ein. Und gerade diese feinen Zwischentöne machen den Unterschied zwischen Nähe und Distanz.


4: Tantramassage in eure Beziehung integrieren - Berührung ohne Ziel


Berührung ist eine Sprache, die oft mehr sagt als Worte – vor allem dann, wenn sie absichtslos, präsent und liebevoll geschieht.


Tantramassage ist ein wunderbarer Einstieg, um tantrische Sexualität nicht nur zu verstehen, sondern körperlich zu erfahren. Ihr müsst keine Profis sein – es reicht, wenn ihr euch mit wachem Herzen begegnet und den Moment geschehen lasst.


Berührt einander ohne Ziel, ohne Plan. Nutzt warme Öle, den Atem, eure Intuition – vielleicht auch Tücher, Federn oder andere Materialien, die eure Sinne anregen. Lasst euch Zeit, um in einen gemeinsamen Rhythmus zu finden. Intimmassage darf sich daraus entwickeln, muss aber nicht. Es geht nicht darum, etwas „zu tun“, sondern darum, in Verbindung zu sein.


Tantric Touch erleben: Tantramassage als Paar lernen


Wenn ihr Lust habt, euch tiefer mit der Kunst der Berührung zu beschäftigen, sind meine Tantric Touch Workshops für Paare eine wunderbare Möglichkeit.


Im Format Tantric Touch Women liegt der Fokus auf der achtsamen Verehrung der weiblichen Sexualität, während sich im Tantric Touch Men alles um den männlichen Körper und die heilsame Kraft bewusster Lingammassage dreht.


Ihr lernt dort nicht nur Techniken – sondern vor allem, wie es sich anfühlt, wirklich präsent zu sein, zuzuhören mit den Händen, zu geben ohne Erwartung, zu empfangen ohne Schuldgefühl. Die Workshops schaffen einen geschützten Rahmen, in dem ihr euch als Paar begegnen, lernen, lachen und berührt sein dürft – miteinander und voneinander.


Auch eine Tantramassage für Paare kann eine bereichernde Erfahrung sein, wenn ihr euch wünscht, neue Impulse in euer Liebesleben einzuladen. Viele Paare erleben dies als sanften, gehaltenen Raum, in dem Vertrauen, Lust und Verbindung wachsen dürfen.


5: Löst euch von Erwartungen


Das größte Geschenk, das ihr euch beim tantrischen Sex machen könnt, ist Absichtslosigkeit. Lasst Erwartungen los – an Orgasmen, an Reaktionen, an Abläufe.


Tantrischer Sex hat kein Drehbuch.

Vielleicht wird es wild, vielleicht sanft, vielleicht traurig, vielleicht heilend. Eure Körper wissen, was sie brauchen – wenn ihr aufhört, sie zu kontrollieren. Gerade diese Offenheit ist es, die tantrischen Sex so tief und nährend macht.


Tantrischer Sex auf energetischer Ebene


Im tantrischen Liebesspiel geht es nicht nur um körperliche Stimulation – sondern um den Fluss von Energie zwischen euch.


Die energetische Dimension von tantrischem Sex


Wenn ihr euch mit offenem Herzen begegnet, beginnt eine Bewegung: von Atem zu Atem, von Blick zu Blick, von Haut zu Haut.


Diese Energie – auch als Lebensenergie, Kundalini oder Chi bezeichnet – kann durch eure Körper fließen, sich aufbauen, zirkulieren oder ekstatisch entladen. Dabei kann es zu Zittern, Tränen, Lustwellen oder stiller Weite kommen – alles ist willkommen.


Die wichtigste „Technik“ ist nicht Kontrolle, sondern Spürfähigkeit.

Lernt, Energie bewusst zu halten – nicht zu unterdrücken, sondern ihr Raum zu geben. Auch ein Orgasmus kann dadurch nicht nur ein Höhepunkt, sondern ein Tor zur Ausdehnung werden.


Atmung, Bewegung, Stimme – wie dein Körper sich selbst befreit


Ein zentrales Element im tantrischen Sex ist der bewusste Umgang mit Atem, Bewegung und Stimme – sie helfen dir, dich zu entspannen und auszudrücken.


Atme tief und gleichmäßig – durch den Mund oder die Nase, was für dich stimmig ist. So bleibst du verbunden.

Erlaube deinem Körper, sich intuitiv zu bewegen – in Mikrobewegungen, Wellen oder Ausdehnung.

Lass deine Stimme fließen – stöhnen, seufzen, summen, seelenvoll lachen oder weinen. Alles darf sein.


Wenn du diese drei Elemente nutzt, wird deine Erfahrung freier, lebendiger und tiefer. Blockierte Lust beginnt sich zu lösen, Scham verliert an Macht, und dein Körper erinnert sich daran, wie es ist, ganz zu sein. Mehr dazu findest du in meinem Blogartikel "Die 4 Schlüssel zur Lust".


Der tantrische Liebesraum als Ritual


Tantrischer Sex ist kein “Alltagssex plus Duftkerze”, sondern kann – wenn ihr möchtet – zu einem Ritual werden.


Das heißt nicht, dass es immer feierlich oder ernst sein muss. Sondern: Ihr tretet bewusst in einen Raum, der mehr ist als das bloße Zusammensein zweier Körper.


Ein Ritual beginnt mit einem Moment der Stille, einer bewussten Schwelle – z. B. durch:


• ein kleines Begrüßungsritual (Blickkontakt, Händedruck, Berührungsmeditation)

• das Sprechen eurer Absicht oder eures Wunsches

• das Öffnen eines heiligen Raums mit einer kleinen Geste (z. B. Duft, Musik, Symbol)


Durch diese Einstimmung entsteht ein gemeinsamer Raum, in dem ihr euch gegenseitig nicht „benutzt“ – sondern ehrt.


3 kleine Rituale für euren Beziehungsalltag


Manchmal braucht es keinen großen Tempel, sondern nur einen kleinen Moment der Bewusstheit. Hier drei kleine Rituale, mit denen ihr eure Verbindung im Alltag vertiefen könnt:


1. 1-Minuten-Blickkontakt

Setzt euch gegenüber, atmet gemeinsam und schaut euch eine Minute schweigend in die Augen.


2. Berührungsritual ohne Ziel

Nehmt euch 10 Minuten, in denen einer berührt und der andere empfängt – ohne Erwartung, nur mit Aufmerksamkeit. Danach wechselt ihr.


3. Verlangsamter Kuss

Küsst euch so, als wäre es der erste oder der letzte Kuss – langsam, ohne Ziel, mit offenem Herzen.


Fazit: Mehr Nähe, weniger Müssen – tantrischer Sex im echten Leben


Tantrischer Sex schafft eine starke Verbindung zwischen zwei Menschen und wirkt lange nach. Eine Grundvoraussetzung dafür ist Vertrauen zum Partner sowie eine offene und ehrliche Kommunikation. Es lohnt sich, wenn ihr der Sexualität den gleichen Stellenwert einräumt wie anderen Dingen.


Alleine das Kreieren von absichtslosen Räumen ist zutiefst heilsam. Wie oft fühlt sich ein Partner unter Druck gesetzt, weil er weniger oder mehr Lust hat als der andere? Tantrischer Sex will erstmal überhaupt nichts.


Es geht nicht darum, dass ihr euch unbedingt vereinigen müsst, sondern es geht darum, die körperliche Nähe zu zelebrieren. Gerade im Alltag gehen Streicheleinheiten und Küsse oft unter. Indem ihr bewusste Zeiträume für eure Zweisamkeit kreiert, bleibt ihr in wertvoller Verbindung zueinander und stärkt eure Liebe.


Ihr habt als Paar Lust auf einen spielerischen Einstieg in das Thema Tantra?


Einsteiger-Tantra-Workshop für Paare: Tantric Lovers

Ein liebevoller Einstieg in die Welt des Tantra für mehr Verbindung & Vertrauen.


4-Stunden-Tantra-Workshop für Paare: Tantric Pleasure

Mehr Lust & erfüllte Intimität für euch als Paar.


Ihr möchtet als Paar die Kunst der Tantramassage erlernen?


Privater Paar-Workshop – ein Tag nur für euch

In einem geschützten Rahmen begleite ich euch dabei, euch mit achtsamer Präsenz zu begegnen und neue Formen von Nähe und Berührung zu entdecken. Je nach Format lernt ihr entweder die Grundlagen bewusster, sinnlicher Berührung am Silikonmodell als Inspiration für zuhause oder vertieft eure Erfahrung in der vollständigen Tantramassage mit meiner individuellen Anleitung.



Wochenend-Workshops in Kleingruppen

Ihr wollt gemeinsam tiefer eintauchen und euch von anderen Paaren inspirieren lassen?

An einem Wochenende lernt ihr die Kunst der weiblichen oder der männlichen Tantramassage in einer kleinen Gruppe.




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