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6 Tipps, wie die weibliche Lust funktioniert

  • Autorenbild: Sandra Sauter
    Sandra Sauter
  • 2. Aug.
  • 8 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Okt.


Zwei Hände die sich nach oben strecken

Es gibt wohl kaum ein Thema, über das so viele Missverständnisse kursieren wie über die weibliche Lust. Noch immer glauben viele Frauen – und Männer –, dass ein „richtiger“ Orgasmus vaginal sein müsse. Und wer diesen nicht erlebt, macht etwas falsch.


Dabei ist es völlig normal, wenn du beim Sex oder bei der Selbstliebe die Stimulation deiner Klitoris brauchst, um Lust zu empfinden oder zum Höhepunkt zu kommen. Für die meisten Frauen ist sie sogar der Schlüssel.


Zwar wissen viele, wo die Klitoris liegt – doch wie komplex, empfindsam und anatomisch weitreichend dieses Organ wirklich ist, bleibt oft verborgen. Dass sie ausschließlich der Lust dient und über 8.000 Nervenenden verfügt, ist nach wie vor wenig bekannt.


Je mehr ich mich mit der weiblichen Anatomie beschäftigt habe, desto klarer wurde mir: Klitorale Stimulation ist nicht zweitrangig – sie ist für viele Frauen essenziell, um ihre Lust überhaupt richtig spüren zu können.


Warum Penetration allein oft nicht reicht


Wusstest du, dass der Abstand zwischen Klitoris und Vaginaleingang darüber entscheidet, ob eine Frau durch Penetration allein zum Höhepunkt kommen kann? Liegen die beiden Bereiche nah beieinander, kann die Reibung in bestimmten Positionen ausreichen. Ist der Abstand größer – was bei der Mehrheit der Frauen der Fall ist – braucht es zusätzliche Stimulation.


Übrigens unterscheidet die Lehre der Quodoushka neun verschiedene Yoni- und Lingamtypen – und je nachdem, welcher Typ du bist, kann das sexuelle Erleben ganz unterschiedlich sein.


Am erfolgversprechendsten ist es übrigens oft, wenn die Frau oben ist: In der Reiterstellung kann sie den Rhythmus selbst bestimmen und für ausreichend klitorale Reibung sorgen.


Du hast ein Recht auf deine Lust


Stell dir die Klitoris wie die Eichel des Penis vor – und den Vaginaleingang wie den Schaft. Berührst du nur eines von beidem, bleibt ein Großteil der Erregungspotenziale ungenutzt.


Deshalb: Du darfst dir klitorale Stimulation wünschen – und darüber sprechen. Zeig deinem Partner, was dir gefällt. Viele Männer sind dankbar, wenn du sie einlädst, dich wirklich kennenzulernen. Und du wirst merken: Je mehr du dich mit dir selbst verbindest, desto klarer kannst du dich mitteilen.


Weibliche Lust: So erweckst du sie


Weibliche Lust ist zart, komplex und tief. Sie lässt sich nicht forcieren – doch wenn du ihr mit Achtsamkeit begegnest, kann sie sich in ihrer ganzen Fülle entfalten.


1. Nimm dir Zeit für absichtslose Berührungen


Weibliche Lust folgt einem anderen Rhythmus als männliche. Sie braucht Zeit – und einen Zugang von außen nach innen. Stell sie dir vor wie Wasser, das langsam zu kochen beginnt. Wenn es einmal kocht, bleibt es lange heiß – aber bis dahin braucht es Geduld und liebevolle Präsenz.


Während männliche Sexualität oft schnell entflammt und ebenso rasch wieder abflaut, entfaltet sich weibliche Erregung über zarte, absichtslose Berührungen: Wenn du ihr sanft durch die Haare streichst, deine Finger langsam über ihren nackten Oberarm gleiten lässt oder ihr einen Kuss in den Nacken hauchst, kann das unglaublich erregend sein – ganz ohne Ziel.


Von den nicht erogenen zu den erogenen Zonen


Erst wenn die vermeintlich „unschuldigen“ Körperregionen erweckt sind, kannst du dich behutsam den erogenen Zonen widmen. Diese variieren von Frau zu Frau – doch dem Hals, der Nackenpartie, der Innenseite der Oberschenkel und besonders den Brüsten darfst du auf jeden Fall liebevolle Aufmerksamkeit schenken.


Gerade bei den Brüsten ist Achtsamkeit gefragt. Umfasse sie sanft, streiche in langsamen Kreisen, spüre nach. Wenn du mit deinem Mund spielerisch erkundest, achte auf ihre Reaktionen. Oft ist ein sanftes Saugen an den Brustwarzenhöfen zu Beginn angenehmer als eine direkte Stimulation der empfindlichen Brustwarze.


2. Weibliche Lust braucht Zeit


Auch wenn die Erregung langsam erwacht – sie entfaltet sich umso kraftvoller, wenn du ihr Raum und Zeit gibst. Bis die weibliche Lust erweckt ist, vergehen locker 30 Minuten und mehr. Lasse dir viel Zeit und berühre die Yoni anfangs noch nicht. Du kannst die Frau massieren, mit Küssen bedecken, in ihren Haaren spielen, sie zart am ganzen Körper streicheln und dabei beobachten, wie ihre Lust zunimmt.


Erst wenn du das Gefühl hast, dass sie förmlich darum bettelt, dass du dich ihrer Yoni widmest, solltest du dich dieser lustvollen Zone nähern. Vergiss zunächst jeglichen Gedanken an Penetration, sondern widme dich zunächst ihrer Vulva.


Starte langsam und achtsam


Ein wunderschöner Start ist es, deine Hand mit festem Druck vom Anus her auf die Yoni zu legen und für mindestens 10 Minuten einfach dort ruhen zu lassen. Wichtig dabei ist, dass du über den kompletten Zeitraum konstanten Druck ausübst.


Löse im Anschluss ganz langsam und vorsichtig deine Hand und spiele mit den Schamhaaren, sofern welche vorhanden sind. Beziehe auch die Innenseiten der Schenkel mit ein und verteile beispielsweise zarte Küsse auf ihrem Venushügel.


3. Verwöhn deine Partnerin mit einer Yonimassage


Wenn ihre Lust sich zeigt und ihr Körper empfänglich geworden ist, beginnt der wohl intimste Teil der Berührung – zärtlich, präsent und voller Achtsamkeit.


Nach einiger Zeit kannst du zur Yonimassage überwechseln. Bitte prüfe im Vorfeld unbedingt, ob deine Fingernägel kurz und gefeilt sind. Nimm dazu ein gutes Gleitgel und lass dich nicht von der Feuchtigkeit der Vagina in die Irre leiten. Nur, weil eine Frau feucht ist, heißt das nicht, dass sie bereit für eine Penetration ist. Massiere zunächst die äußeren Venuslippen von oben nach unten und setze dies eine Weile lang fort.


Befeuchte nun deine Finger mit etwas Gleitgel und beginne, die inneren Venuslippen sanft zu massieren. Stell dir vor, du erweckst mit jeder Berührung die rund 8.000 Nervenenden, die sich im weiblichen Genitalbereich befinden, zum Leben. Durch die Massage der Venuslippen stimulierst du indirekt auch die Klitoris – was für viele Frauen besonders lustvoll ist.


Wenn du die Kunst der Yonimassage gemeinsam mit deinem Partner vertiefen möchtest, ist mein Workshop Tantric Touch Women vielleicht das Richtige für euch. An diesem Tantramassage-Wochenende für Paare steht die achtsame Berührung der Yoni im Mittelpunkt – ein geschützter Raum für Verbindung, Vertrauen und weibliche Lust.


4. Weibliche Lust und die Klitoris


Die Klitoris liebt indirekte Berührungen. Du kannst beispielsweise deine beiden Daumen links und rechts der Perle platzieren und leichte Auf- und Ab-Bewegungen machen oder auch zarte Kreise ziehen. Nach und nach sollte die Perle immer mehr zum Vorschein kommen – wobei sich hier die Anatomie der einzelnen Frauen deutlich unterscheidet.


Während manche Frauen eine große, gut sichtbare Klitoris haben, besitzen andere eine eher versteckte Perle, die unter einer zarten Hautfalte liegt. Nimm dir Zeit, diese Einzigartigkeit liebevoll zu erkunden – ganz ohne Ziel.


Sehr wohltuend ist es auch, wenn du deinen Handballen auf den oberen Teil der Yoni legst und mit sanftem Druck gleichmäßige Kreise ziehst. Oft entsteht dabei ein Gefühl von Geborgenheit, das sich tief im Körper ausbreiten kann.


Je bewusster und langsamer du die Klitoris in das Liebesspiel einbeziehst, desto mehr wird sie sich öffnen – nicht nur körperlich, sondern auch energetisch. Sie ist ein Schlüssel zur weiblichen Lust, aber vor allem ein Wesen, das gesehen und gespürt werden möchte – in ihrer ganzen Feinheit.


5. Weibliche Lust: Wenn sich die Yoni öffnet


Die Yoni ist empfangend – das heißt, du dringst niemals einfach in sie ein. Die Frau öffnet ihren Tempel und empfängt dich. Und glaube mir: Das macht einen riesengroßen Unterschied im Empfinden – nicht nur für sie, sondern auch für dich.


Wenn du ihr genügend Zeit gibst und mit Achtsamkeit von den nicht erogenen zu den erogenen Zonen wanderst, wirst du im Verlauf der Yonimassage spüren, wie sich ihre Yoni öffnet – wie eine Blüte, die langsam in der Morgensonne aufblüht.


Diese Öffnung ist mehr als nur ein körperlicher Vorgang. Sie ist ein energetisches Geschehen, das aus Vertrauen, Präsenz und innerer Bereitschaft entsteht. In diesem Moment zeigt sich etwas sehr Kostbares: die Hingabe der Frau – nicht als Leistung, sondern als Ausdruck tiefen Spürens.


Lass die Yoni dich empfangen


Lege nun deinen Finger sanft an den Eingang der Yoni – und warte. Spüre, ob ihr Körper dich einlädt. Wenn sie bereit ist, wird sie dich empfangen – nicht nur körperlich, sondern energetisch. Ihr Gewebe beginnt zu pulsieren, zu saugen, dich aufzunehmen. Diese Einladung ist ein Geschenk. Nimm es mit Achtsamkeit an.


Wenn du mit deinem Finger in der Yoni bist, stelle dir eine Uhr vor. Die 12 zeigt in Richtung Bauchnabel. Beginne genau dort: Halte deinen Finger für eine ganze Weile mit konstantem, ruhigem Druck auf diesem imaginären Punkt. Dann wandere langsam im Uhrzeigersinn weiter – von Punkt zu Punkt, ohne Eile, ohne Ziel.


Lieber Druck als Rein-Raus


Die Yoni liebt Präsenz. Sie reagiert nicht auf schnelle Rein-Raus-Bewegungen, sondern auf sanften, tiefen Druck. Deshalb kann es bei der Penetration heilsam sein, dein Becken zu kreisen oder mit gleichmäßigem Rhythmus in Verbindung zu bleiben – anstatt dich von Performance-Bildern leiten zu lassen.


Berührung in diesem sensiblen Raum ist keine Technik, sondern ein Spüren. Und je mehr du lauschst, statt zu tun, desto mehr kann sich weibliche Lust entfalten – tief, vielschichtig, transformierend.


6. Weibliche Lust und Squirting


Doch zurück zur Massage: Wenn du alle Punkte mit Geduld erforscht hast und wieder bei der imaginären 12-Uhr-Position angekommen bist, wirst du vielleicht einen Bereich spüren, der sich schwammig, prall und sensibel anfühlt. Mit zunehmender Erregung wird er größer, weicher, voller – das ist der G-Punkt.


Die Bewegung: Komm her


Stell dir vor, du lockst mit deinem Zeigefinger eine alte Hexe zu dir – genau diese sanft rufende „Komm her“-Bewegung kann bei vielen Frauen das Squirting auslösen. Wenn du in dieser intensiven Stimulation bleibst, kannst du oft spüren (und hören), wie sich das Gewebe mit Flüssigkeit füllt und die Energie sich verdichtet – feucht, wild, ungezähmt.


Bleib dran – auch wenn’s herausfordernd wird


Jetzt braucht es Ausdauer und Vertrauen. Es kann eine Weile dauern, bis sich die aufgestaute Energie entlädt. Begleite die Frau mit deinem ganzen Dasein: Streichle mit der freien Hand sanft ihre Klitoris, verwöhne ihre Brüste, bleib in Kontakt. Es geht nicht darum, dass „etwas passiert“ – sondern darum, dass sie sich vollständig fallen lassen darf.


Ich selbst war über 30, als ich zum ersten Mal erlebt habe, wie sich mein Körper in dieser Weise geöffnet hat. Vorher kannte ich Squirting nur aus Erzählungen – und hätte nie gedacht, dass mein Körper zu so etwas fähig ist. Und doch: Wenn das Setting stimmt, die Präsenz echt ist und der Druck wegfällt, kann diese Form weiblicher Ejakulation zu einer tief befreienden Erfahrung werden – voller Intensität, Lust und Hingabe.


Ein kleiner Impuls zum Loslassen


Manche Frauen erzählen, dass sie beim Erleben intensiver innerer Lust plötzlich das Gefühl haben, auf die Toilette zu müssen. Und das kann irritieren – verständlicherweise.


Doch was da aufsteigt, ist oft nichts anderes als aufgestaute Energie, die endlich ins Fließen kommen möchte. Wenn wir in diesem Moment anspannen, aus Angst oder Scham, blockieren wir genau das, was eigentlich geschehen will.


Darum ist es so wertvoll, sich in einem sicheren Rahmen vollständig entspannen zu dürfen. Zu wissen: „Ich darf loslassen. Alles, was passiert, ist willkommen.“


Weibliche Ejakulation – im Tantra auch Amrita, der Nektar der Frau, genannt – ist eine klare, geruchlose Flüssigkeit. Sie entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch Hingabe. Und sie ist kein Ziel, sondern ein Geschenk des Körpers, wenn Raum und Vertrauen da sind.


Weibliche Lust – auf einen Blick


  1. Weibliche Lust braucht Zeit.

    Oft deutlich mehr als männliche Erregung. Lass ihr Raum – ohne Eile.

  2. Von außen nach innen.

    Beginne mit den „unschuldigen“ Zonen und nähere dich der Yoni zuletzt.

  3. Brüste sind hochsensibel.

    Für viele Frauen sind die Brüste ein Tor zur Lust – schenke ihnen deine ganze Aufmerksamkeit. In diesem Blogartikel erfährst du mehr zum Thema "Brustmassage: Sinnlichkeit, Selbstliebe & die Kraft deiner Brüste."

  4. G-Punkt-Stimulation will gelernt sein.

    Bleib geduldig, auch wenn es Kraft braucht. Es lohnt sich.

  5. Die Yoni ist empfangend.

    Sie öffnet sich, wenn die Frau bereit ist – nicht, wenn du es willst.

  6. Frag vorher um Erlaubnis.

    Ob mit Lingam oder Finger: Die Einladung sollte von ihr kommen. Und ja, das macht einen großen Unterschied.


Fazit


Weibliche Lust ist vielschichtig, fein und zutiefst individuell. Sie verdient es, mit Achtsamkeit und Neugier erkundet zu werden – jenseits von Leistungsdruck oder falschen Erwartungen.


Ein wunderbarer Einstieg ist das Buch „Entfalte dein erotisches Potential“ von Sheri Winston. Auch „Auf den Schwingen weiblicher Sexualität“ von Doris Christinger bietet wertvolle Impulse – zum Beispiel über die vier unterschiedlichen Yoni-Typen und ihre jeweiligen Besonderheiten.


Wenn du dich tiefer mit deiner eigenen Lust verbinden möchtest, beginn mit etwas ganz Einfachem: Nimm dir einen Spiegel zur Hand und betrachte deine Yoni – im unerregten und im erregten Zustand. Spürst du, wie sich das Gewebe verändert, wenn die Schwellkörper sich füllen? Wie die Farbe intensiver wird, die Oberfläche lebendiger?


Es lohnt sich, immer wieder in Kontakt mit deiner Yoni und deinen Brüsten zu gehen – sanft, liebevoll, ohne Ziel. So stärkst du die Verbindung zu deiner weiblichen Essenz. Während es bei Männern ganz selbstverständlich ist, den Lingam zu berühren, ist das bei uns Frauen oft noch ungewohnt. Und doch ist es ein Akt der Selbstliebe, sich selbst zu spüren – nicht funktional, sondern verkörpernd.


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